Energieeffizienter Sanierungsfahrplan für kommunale Quartiere – so kann es gehen!

Sanierungsfahrpläne sollen einen Beitrag zu dem Klimaschutzziel der Bundesregierung leisten, den Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral zu stellen. Ein Patentrezept für die Sanierung von kommunalen Quartieren gab es bisher nicht, da die Ausgangs- und Rahmenbedingungen in den Quartieren sehr unterschiedlich sind. So benötigen beispielsweise historische Quartiere mit denkmalgeschützten Gebäuden andere Lösungen als ein Plattenbauquartier, Großstädte haben andere Handlungsoptionen als kleine Gemeinden im ländlichen Raum etc.

Zur Unterstützung von Kommunalverwaltungen, Quartiere mit Ein- und Zweifamilienhäusern und Wohnungseigentümergemeinschaften durch energetische Sanierung zur Klimaneutralität zu führen, wurde als neues Tool der energieeffiziente Sanierungsfahrplan für kommunale Quartiere (SFQ) entwickelt und pilothaft umgesetzt. Die Forschungsprojekte 3 % und 3 % plus (in Anlehnung an die erwünschte Sanierungsrate der EU zu Beginn) wurden von 2015 bis 2022 im Rahmen des Energieforschungsprogramms des Bundes durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Partner waren der Deutsche Verband für Wohnungswesen (DV) und die Hochschule für Technik (HfT).

Auf der Grundlage der Quartiersanalysen wurde ein Handlungsleitfaden und  Maßnahmenkataloge entwickelt, die speziell an verschiedene Gruppen von Eigentümer:innen, Hausverwaltungen und Wohnungswirtschaft gerichtete Informations- und Kommunikationskampagnen, Aktionsvorschläge und Partizipationsformate umfassen. Gemeinsam mit der HfT wurden Vorschläge für die künftige Energieversorgung und die Nutzung erneuerbarer Energien erarbeitet. Sie liefern praktische Empfehlungen für die Vorgehensweise und einen „Fahrplan“ mit konkreten Vorschlägen zur Umsetzung einzelner Maßnahmen in einem Zeitraum von fünf Jahren. Darüber hinaus wurden Möglichkeiten der Klimaneutralität der Quartiere bis 2045 aufgezeigt.

Der Schwerpunkt des SFQ liegt auf dem Aufbau von Beratungsstellen und Netzwerken sowie einer kontinuierlichen Informations- und Motivationskampagne mit Aktionen für die verschiedenen Eigentümergruppen vom eigenen Haus bis zur vermieteten Wohnung. Der SFQ gibt Empfehlungen, wie wichtige Partner vor Ort – Handwerker, Energieberater, Verbände und Vereine – sinnvoll in die Beratung eingebunden werden können.

Auftraggeber:  Förderung durch das Bundeministerium für Wirtschaft und Energie, jetzt Wirtschaft und Klima

Laufzeit:  2015 - 2022

Projektneuigkeiten

3% Plus Projekt


Das Forschungsvorhaben "Energieeffizienter Sanierungsfahrplan für kommunale Quartiere – 3 % plus " konnte den Projektträger Jülich GmbH und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima BMWK, das das Projekt aus der Energieforschung gefördert hat, überzeugen.

Hier geht es zum Projektträger Jülich!

 

31.07.2023
3% Plus Projekt

Erkenntnisse aus der begleitenden Forschung für Kommunen - wichtiger denn je für die Wärmewende!

Der energieeffiziente Sanierungsfahrplan für kommunale Quartiere (SFQ) ist ein neues Instrument für Gemeindeverwaltungen, das sie dabei unterstützt, private Gebäudeeigentümer:innen zu motivieren und zu informieren. Durch die systematische Anwendung dieser Planungshilfe wird eine höhere Sanierungsrate und eine bessere Qualität bei der energetischen Sanierung erreicht. Eine konsequente Umsetzung der Klimaneutralität im Gebäudebestand erfordert Sanierungsfahrpläne für die vielen Quartiere und Ortsteile mit Ein- und Zweifamilienhäusern ohne zentrale Wärmeversorgung. In dem Forschungsprojekt wurde ein Handlungsleitfaden für die Prioritätensetzung und Umsetzung von Quartierssanierungsfahrplänen entwickelt.

Die kommunale Wärmeplanung wird künftig eine wichtige Aufgabe der Kommunen sein. Sanierungsfahrpläne für Quartiere/SFQ als „Roadmap“ sind ein sehr gutes ergänzendes Instrument für nicht netzfähige Quartiere, um Klimaneutralität im Gebäudebestand zu erreichen.

Im Rahmen des Projektes wurde der energieeffiziente Sanierungsfahrplan für kommunale Quartiere (SFQ) entwickelt, getestet und in vier Modellquartieren umgesetzt. Das Forschungsprojekt wurde im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms des Bundes gefördert. Partner in diesem Projekt waren der Deutsche Verband für Wohnungswesen (DV) und die Hochschule für Technik Stuttgart (HfT).

31.03.2023